Mexikanische Hochkulturen – Die Azteken
Geschichte der Azteken
Die Azteken waren ein Indianerstamm, welcher in der Zeit zwischen dem 13. und frühen 16. Jahrhundert lebte. Angesiedelt waren sie in Mittelamerika, im Hochtal von Mexiko. Sie gründeten dort auf einer Insel im Texcoco-See ihre Hauptstadt Tenochtitlán. Vor ihrer Einwanderung ins Tal von Mexiko nannten sie den bis heute nicht genau zuzuordnenden Ort Aztlán ihren Heimatort. Der Legende nach ist Aztlán eine Insel in einem See. Bis heute ist die Tatsache der Existenz dieses Ortes ungeklärt. Einigen Forschern zufolge handelt es sich bei dem Ort um den versunkenen Kontinent Atlantis.
Die Azteken selbst nannten sich in Anlehnung an ihre Heimat auch Mexica und sprachen Nahuatl. Dabei handelt es sich um eine Sprache, die von den Sprechern selbst oft als mexikanisch bezeichnet wird und teilweise noch heute von einigen Bewohnern Mexikos sowie den direkten Nachfahren gesprochen wird.
Religion
Die Religion der Azteken beruht auf dem Polytheismus, dem Glauben an mehrere Götter. Zu ihren eigenen wurden die Götter der unterworfenen Völker bei Kriegseroberungen zu ihren mit dazu genommen. Der Überlieferung nach wurden die Indianer von dem Stammesgott Huitzilopochtli angeführt. Er war es, dessen Ruf sie auf ihrer jahrzehntelangen Reise nach Mesoamerika folgten. Huitzilopochtli ist als Kriegs- und Sonnengott der Beschützer der Azteken und ihrer Heimat Tenochtitlán. Ihm wurden regelmäßig Opfergaben in Form von Lebensmitteln und Kriegsgefangenen gebracht. Unter den Stammeseinwohnern galt es als eine besonders große Ehre, wenn darüber hinaus das eigene Leben als Opfer dargeboten wurde. Dem Glauben nach, wurde die Erde einst mit dem Blut der Götter erschaffen. Anschließend verwandelten sie sich in die Sonne. Damit diese niemals erlischt, wurden Herzen und Menschenblut geopfert und dem Sonnengott zur Nahrung angeboten. Dieser Glaube führte dazu, dass der Indianerstamm regelmäßig Kriege führen musste, um ihrem Gott die geforderten Opfergaben erbringen zu können.
Kultur
Die Azteken galten als das mächtigste Volk Mexikos. In der Blütezeit gab es bis zu 250.000 Einwohner in Tenochitilán. Durch die vielen Eroberungsfeldzüge gelangen sie zu einem großen Reichtum und schafften es, mehr als 30 Stämme unter ihre Führung zu nehmen. Sie löschten niemals ganze Völkerstämme aus, damit diese Nachkommen zeugen konnten, die für künftige Opfergaben gebraucht wurden.
Sie bauten in ihrer Stadt große Stufenpyramiden für ihre Götter und die Durchführung der Rituale. Ruinenreste davon sind noch heute in Mexiko-City zu sehen.
Die Schrift der Indianer bestand aus Bildern und Symbolen. Sie wurden in Mauerwerke geritzt oder auf Papier, das aus der Rinde von Feigenbäumen hergestellt wurde, gemalt. Die Indianer Mesoamerikas waren nicht nur als erbarmungslose und gute Krieger bekannt. Es gab unter ihnen sehr viele, die sich als Händler und Handwerker etablierten. Dem Indianervolk wird ein großes mathematisches Verständnis nachgesagt. Sie lebten bereits damals nach einem Kalender, der dem heutigen sehr nahe kommt.
Nachkommen
Die Vorherrschaft endete mit der Eroberung durch die Spanier. Die Goldgier lies Hernando Cortés Anfang des 16. Jahrhunderts antreiben, mit seinen Truppen die Indianer zu überfallen und zu besiegen. Mit dem Verlust von Reichtum und vieler Menschenleben endete die Übermacht der Indianer. Dennoch schafften es die Azteken nach der Eroberung im Vergleich zu anderen eroberten Stämmen zu einem kontinuierlichen Bevölkerungszuwachs. Diesem ist zu verdanken, dass heute noch Nachkommen des Indianerstammes im mexikanischen Hochland leben und auch in der spanisch sprechenden Oberschicht zu finden sind.
Heute
Die einstige Hauptstadt der Azteken Tenochtitlán ist das heutige Mexico City. Es leben dort heute ca. 1 Million Azteken, die ihre Religion zu einer Mischung des aztekischen Glaubens und dem Katholizismus werden ließen. Die modernen Indianer sind zweisprachig. Neben der Amtssprache spanisch sind sie ihrer Muttersprache treu geblieben und sprechen noch immer Nahuatl.