Mezcal – was ist das?
Der bekannte Mezcal ist eine mexikanische Spirituose, welche in sehr vielen Variationen vorliegt. Die meisten Menschen werden Mezcal wohl eher als Tequila kennen und sich hierdurch ein besseres Bild von der Spirituose Mezcal machen können. Seinen Name hat er Brand aus dem Nahuatl, der Sprache der Azteken. In ihrer Sprache bedeutet Mezcal „gekochte Agave“, welches sogleich die Grundlage der Herstellung dieses Getränkes widerspiegelt. Mit 40% Alkoholanteil ist der Mezcal ein sehr intensiver Schnapsbrand.
Wie wird Mezcal hergestellt?
Der Mezcal wird zunächst aus Agaven aus Mexiko gewonnen. Agaven gehören zu der Familie der Spargelgewächse und gelten als Jahrhundertpflanze, da sie nur ein einziges Mal blühen können. Zur Herstellung müssen zunächst verschiedene Sorten Agaven aus lokalen Standorten Mexikos zusammengetragen werden. Dies geschieht jedoch erst, wenn die Agave das erste Mal geblüht hat. Um deutlich erkenntlich zu machen, wieso diese erste Blüte so besonders ist, ist es wichtig zu wissen, dass die Agave das erste (und einzige Mal) nach circa 6 Jahren blüht. Sobald dies geschehen ist müssen die Agavenherzen gegart werden und somit zu Maische weiterverarbeitet werden. Die Agavenherzen werden hierzu in einer traditionellen großen Grube im Boden gekocht. Dieses Erzeugnis wird anschließend destilliert und gelagert. Je nach Dauer der Lagerung erhält der Mezcal einen ganz eigenen und individuellen Geschmack. Daher ist es oftmals so, dass jeder Mezcal für sich selbst spricht und immer wieder einen neuen Geschmackshorizont darstellen kann.
Eine Vielfalt und Betörung für die Geschmacksknospen
Der Mezcal kann für zwei Monate bis zu sieben Jahren in Mexiko gelagert werden. Dies geschieht in großen Holzfässern, die für eine optimale Gärung garantieren. Der Holzige Geschmack, den die Spirituose dadurch annimmt und die goldgelbe Färbung der Flüssigkeit sprechen für sich selbst und für ihre hochwertige Herstellung. Zudem entscheidet die Dauer der Lagerung über Qualität, Intensität des Geschmacks und Stärke des Aromas.
Je nachdem, wie lange der Brand gelagert wurde gibt man ihm auch seinen Name. Unterschieden werden bei dem Mezcal drei Sorten.
Die erste Sorte ist der „Blanco“ oder auch „Mezcal Joven“ genannt. Dieser wurde nur sehr gering oder gar nicht gelagert, meist weniger als zwei Monate und hat daher noch keine gelbliche oder goldgelbe Färbung. Er ist klar und durchsichtig, sodass er zu seinem Name „Blanco“ kommt.
Die zweite Sorte ist der „Reposado“. Diese Sorte weist sich durch seine etwas längere Lagerung aus. Sie wird zwischen zwei Monaten und einem Jahr gelagert. Durch diese Lagerdauer erhält der Mezcal Reposado eine karamellfarbene Färbung. Gelagert wird der Mezcal Reposado in einem Holzgefäß aus Steineiche oder Weißeiche.
Die dritte Lagerungsform und Dauer ist der Mezcal Añejo oder Añejado. Dieser zeichnet sich durch die vergleichsweise extrem lange Dauer der Lagerung in ebenfalls Steineiche oder Weißeiche aus, welche mindestens ein Jahr beträgt. Die Färbung ist bedingt durch die Lagerungsdauer dunkel karamell-farben.
„Wurm in der Flasche“
Nur wenige Menschen wissen, dass „Wurm in der Flasche“ eine eigentlich nicht korrekte Bezeichnung für den Marketing-Gag aus den 1950 Jahren handelt. Fälschlicherweise hielten die Menschen die Mottenraupe, welche in einer Flasche mit Mezcal verkauft wird, für einen Wurm und gaben der Flasche somit diesen Name. Die Idee kam einem Herrn, der herausfand, dass mit Raupen besetzte Agaven einen anderen Geschmack erzeugten als die unbesetzten Agavenherzen. Dadurch gab er als Verkaufsanreiz in manche Flaschen eine Raupe um den verbesserten Geschmack zu symbolisieren. Andere Quellen berichten jedoch darüber, dass die Raupen in die Maische gegeben wurden um zu sehen ob die Destillation gute Arbeit leisten würde. Käme die Raupe konserviert aus dem Prozess hervor, so sei die Destillation erfolgreich von Statten gegangen.