Befestigungsanlagen in Campeche
Die Hafenstadt Campeche wurde 1540 als eine der ersten spanischen Städte in Yucatan auf den Ruinen einer Maya-Siedlung gegründet. Im 17. Jahrhundert wurde zum Schutz vor Piratenangriffen rund um die Stadt eine Befestigungsanlage errichtet. Als herausragendes Beispiel für eine barocke Kolonialstadt und die Militärarchitektur des 17. und 18. Jahrhunderts wurde Campeche 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Francisco Montejo El Mozo gründete Campeche 1540 im Südwesten des Mayabezirks Ah Kin Pech, von dem sich der Name der Stadt ableitet. Von Anfang an spielte der Hafen eine wichtige Rolle für die Eroberung und wirtschaftliche Entwicklung der Halbinsel Yucatan. Campeche wurde bald zur zweitgrößten Stadt am Golf von Mexiko und zum wichtigsten Hafen der Region. Aufgrund massiver Angriffe durch Piraten wurde ab dem 17. Jahrhundert rund um die Stadt ein großangelegtes Verteidigungssystem mit bewachten Stadttoren und mehreren Bastionen errichtet. Die bis zu 8 Meter hohe Stadtmauer umschloss dabei ein Gebiet mit einem Durchmesser von mehr als 2,5 Kilometer. Die Stadt selbst wurde nach einem schachbrettartigen Plan angelegt, wie es für Kolonialstädte dieser Zeit typisch war. Sowohl die historische Innenstadt als auch die Befestigungsanlagen sind nahezu unverändert erhalten geblieben, weshalb Campeche heute fast 1000 Gebäude von historischem Interesse aufweist. Die Bedeutendsten darunter sind die Kirchen San Roman und San Francisco sowie die Kathedrale, welche die Älteste auf der Halbinsel Yucatan ist. Zu den Befestigungsanlagen zählen neben der eigentlichen Stadtmauer mehrere Bastionen, die heute Museen beherbergen, sowie die außerhalb der historischen Altstadt gelegenen Forts San Miguel und San José el Alto.