Krankenhaus von Guadaljara
Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Hospicio Cabañas von dem Architekten Manuel Tolsá entworfen und war als Armen-, Waisen-, Krankenhaus und Schule konzipiert. Das Gebäude liegt in der Altstadt im Osten der mexikanischen Großstadt Guadalajara. Es war zur damaligen Zeit eine einzigartige Einrichtung zur Versorgung bedürftiger Menschen.
Die Einweihung des Hospicio Cabañas fand im Jahre 1810 statt. Seinen Namen erhielt das Hospicio von Bischof Juan Ruíz de Cabañas y Crespo. Während des mexikanischen Unabhängigkeitskrieges besetzten sowohl spanische Soldaten wie auch Unabhängigkeitskämpfer das Hospicio. Die Fertigstellung erfolgte dann 1845 und wurde damals „La Casa de la Misericordia“ (Haus der Barmherzigkeit) genannt. Während der mexikanischen Revolution 1910 beherbergte das Hospiz Soldaten und Flüchtlinge. Es kam jedoch auch immer seiner eigentlichen Aufgabe, der Versorgung und Unterbringung hilfsbedürftiger Menschen, nach. Bis zum Jahr 1980, als ein neues Armenhaus in den Vororten von Guadalajara gebaut wurde. Nach seiner Restaurierung 1983 wurde es von der UNESCO im Jahre 1987 zum Weltkulturerbe ernannt.
Der Gebäudekomplex ist nahezu symmetrisch und hat eine Gesamtfläche von 23478 Quadratmeter. Der einstöckige Komplex umfasst 23 Innenhöfe und 2 Kirchen. Die Höhe der einzelnen Räume beträgt 7,5 Meter. Die gesamten Gebäude sind so ausgelegt, dass sich alte und kranke Menschen ohne Hindernisse bewegen konnten. Außer den Gebäuden selbst gibt es in den Innenräumen verschiedene Wandgemälde, die von dem mexikanischen Künstler José Clemente Orozco stammen. Sie entstanden in den Jahren 1938 und 1939 und gelten als Höhepunkt seiner Schaffensphase.