Haus und Atelier von Barragán
Das Luis Barragán Haus und Studio sind ein außerordentliches Beispiel der modernen Nachkriegsarchitektur. Erbaut wurde es 1948 in einem Vorort von Mexiko City durch den Architekten Luis Barragán. Die Anlage um das Privathaus und Studio gilt aufgrund seiner einzigartigen Raumaufteilung, Farbenfroheit und surrealistischen Gartengestaltung als eine der bedeutendsten Anlagen der modernen Baugeschichte. Die Verbindung von traditionellen und künstlerisch modernen Elementen, die eine neue Entwicklung in der Architektur nach 1945 darstellt, war der entscheidende Faktor zur Erteilung des Welterbetitels im Jahr 2004.
Das Privathaus verfügt über drei Etagen sowie einen kleinen privaten Garten. Erschlossen wird es von Osten, der Außenbereich öffnet sich gen Westen. Richtung Norden ist das Studio orientiert. Es verfügt über einen separaten Eingang.
Nach außen präsentiert sich die Fassade schlicht und unauffällig. Sie hebt sich lediglich durch seine Größe von den umliegenden Gebäuden ab. Die Anordnung der Fenster der Ostfassade gibt dem Haus einen intimen Charakter, fügt sich dabei aber trotzdem kommunikativ und offen in das Stadtbild ein. Im Kontrast dazu steht die Gestaltung der Gartenfassade. Sie ist farbenfroh und impulsiv und passt damit perfekt zur freien und wilden Gartenlandschaft. Auffällig ist das Gebäudeinnere, das durch seine grellen Farbnuancen, raffinierten Licht- und Schatteneffekte sowie eine außergewöhnliche Raumaufteilung besticht. Die Tradition wird nach außen gekehrt, im Inneren herrscht die lebendige Moderne.
Luis Barragán lebte bis 1988 auf diesem Anwesen. Seine Baupläne entwickelte er über die Jahre stets weiter, so dass das Haus letztlich eine Art Labor seiner Arbeit wurde. Seit 2002 ist es ein Museum.