Franziskanermission in der Sierra Gorda in Querétaro
Die fünf Franziskanermissionen (Tancoyol, Jalpan, Concá, Tilaco und Landa) in der Sierra Gorda in Querétaro wurden in der Mitte des 18. Jahrhundert errichtet, um die Christianisierung in Zentralmexiko voranzubringen.
Die Missionen sind deshalb Teil des Weltkulturerbes, weil sie historische Zeugnisse der Christianisierung Mexikos sowie des kulturellen Austauschs zwischen Europäern und mexikanischen Ureinwohnern sind.
Das bergige Gebiet der Sierra Gorda ist die Grenze zweier Lebensweisen: hier lebten landwirtschaftlich ausgerichtete, sesshafte Stämme neben nomadischen Jägern. Bereits vor der Ankunft der Spanier gab es Konflikte zwischen den einzelnen Gruppen. Der Bau von Franziskanermissionen in der Sierra Gorda war erst spät erfolgreich, zuvor verhinderten bewaffnete Konflikte die permanente Ansiedelung der Franziskaner. Erst 1744 wurden fünf Missionen eingerichtet. Die Franziskanerbrüder errichteten Kirchen und brachten die Ureinwohner dazu, sich um die Missionen herum anzusiedeln, damit sie von den Brüdern unterrichtet werden konnten.
Später litt die Region an Abwanderung, manche der fünf Missionen wurden nicht mehr bewohnt. Trotzdem prägten sie die Dörfer, die um sie herum entstanden waren. In den 70er Jahren erwachte das Interesse an ihnen neu und in den 90ern wurden sie restauriert.
Die Missionen sind im Stil von barocken Konventgebäuden errichtet, allerdings mit besonderer mexikanischer Prägung. Die fantastischen Dekorationen der Kirchen sind teilweise mexikanisch und gehen auf lokale Traditionen zurück: ein Zeugnis besonderer kultureller Vermischung. Die fünf Missionen in der Region sind einander in vielen Dingen ähnlich, aber jede Anlage weist Variationen auf. Tilaco und Concá haben individuelle Formen.