Agaven und Industrieanlagen von Tequila
Das Weltkulturerbe der Agaven und Industrieanlagen von Tequila ist ein 34,658 Hektar großes Gelände in der Region Valles im Bundesstaat Jalisco, zwischen dem Vulkan Tequila und dem Rio Grande River angesiedelt. Dort sind seit dem 18. Jahrhundert Haciendas und Brennereien in Betrieb, die das alkoholische Getränk Tequila aus der dort angebauten blauen Agave herstellen. Seine Einzigartigkeit resultiert aus der kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung, die der Agave-Anbau für Mittelamerika und Europa hat.
Vor 3500 Jahren hatte die Agave ihren Ursprung in der Rio Grande-Schlucht. Der arme, unebene Boden des Gebietes war ideal für die Agave. Die Azteken entdeckten den Nutzen der Pflanze und stellten aus ihr u.a. Stoff, Seile und Papier her. Der Saft wurde als Medizin und zur Herstellung eines alkoholischen Getränkes verwendet.
Die Spanier eroberten im 16. Jahrhundert Santiago de Tequila und begannen, die lokalen Möglichkeiten zu nutzen. Der gekochte Agavensaft wurde destilliert und es entstand „Vino de Mezcal“.
Erste Brennereien wurden im 17. Jahrhundert gegründet und Plantagen angelegt. Im 18. Jahrhundert war der Agave-Anbau auf den Feldern weit verbreitet. Der Wein entwickelte sich zum ersten Export-Produkt aus der Region und verhalf Mexiko zu Ansehen.
Nach Versuchen, das Getränk aufgrund des übermäßigen Konsums zu verbieten, wurde 1795 die erste Lizenz für eine Brennerei erteilt. Im 19. Jahrhundert etablierten sich große Brennereien und effizientere Maschinen.
Heutzutage werden Maßnahmen ergriffen, die den Erhalt der Plantagen und die Erfüllung der hohen Anforderungen sicherstellen.
Als Tourist ist es empfehlenswert, sich die Überreste der Azteken-Kultur in der Ausgrabungsstätte Guachimontones anzusehen, sowie die Brennereien in den städtischen Siedlungen zu besuchen.