Die spanisch-karibische Architektur von Tlacotalpan
Die im 16. Jahrhundert gegründete Hafenstadt Tlacotalpan liegt an der Golfküste von Mexiko und wurde aufgrund ihrer ungewöhnlichen Architektur im Jahr 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die historischen Bauten der Stadt vereinen aufgrund der Vergangenheit als spanische Kolonie spanische und karibische Stile, wobei das westliche Viertel ursprünglich unter spanischer Herrschaft stand. In der Mitte wurden öffentliche Gebäude errichtet, um die beiden Hälften miteinander zu vereinen. Die Häuser sind heute vor allem wegen ihrer unterschiedlichen Stile und Farben eine Attraktion für Touristen. Erwähnenswert sind auch die breiten Straßen und imposanten Bäume, die das idyllische Städtchen seinen Charme verleihen. Übersetzt bedeutet der Name Tlacolalpan „zwischen dem Wasser liegend“ und hat seinen Ursprung in der Entdeckung des Dörfchens im Jahr 1518: Damals stieß der Spanier Juan de Grijalba auf die Mündung des Butterfly Rivers. Drei Jahre später segelte Gonzalo de Sandoval auf der Suche nach Gold in die kleine Hafenstadt. Nur langsam gelang es daraufhin dem spanischen König, Tlacotalpan zu kolonialisieren. So waren im Jahr 1544 nur 12 Spanier vor Ort, und bis 1777 konnte diese Zahl nicht über 320 erhöht werden. 1698, 1788 und 1790 wurden große Teile der Stadt von Bränden zerstört. Ab dem 18. Jahrhundert erfuhr Tlacotalpan einen wirtschaftlichen Aufschwung und wurde zum wichtigen Exporthafen für Mexiko und andere amerikanische Staaten. 1849 wurden das Nezahuacoyotl-Theater und das Rathaus errichtet, die heute noch zahlreiche Touristen in ihren Bann ziehen. Im 20. Jahrhundert konnte Tlacotalpan bereits auf acht Schulen und neun Fabriken blicken. Bis heute ist die mexikanische Hafenstadt ein wichtiges kulturelles Zentrum.